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Über Dachdeckerpläne, Konfessionen auf der Couch und das Sinnsuchen

Die neue Vortragssaison beginnt

Im zweiten Halbjahr 2017 steht wieder eine Reihe von Vortragsveranstaltungen zu verschiedenen Themen und mit prominenten Rednern vor der Tür.

Am Mittwoch, den 8. November um 19:30 Uhr (Ersatztermin - ursprünglich geplant war 7.9.) spricht ein beeindruckender Mann im Forum am Dom:  Raúl Krauthausen studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin sowie Design Thinking an der HPI School of Design Thinking und ist zudem ausgebildeter Telefonseelsorger. Er war für den Berliner Radiosender Fritz tätig und startete zusammen mit seinem Cousin ein Casting nach einem Zivildienstleistenden. Beeindruckt von der großen Resonanz gründete er zusammen mit seinem Cousin den gemeinnützigen Verein Sozialhelden, der sich als Denkfabrik für soziale Projekte versteht. Das Spendenprojekt Pfandtastisch helfen erhielt 2008 den Preis des startsocial e. V., 2010 begann der Verein das Wiki-Projekt Wheelmap.org, wo Nutzer auf der Basis des Creative-Commons- und Open-Data-Projektes OpenStreetMap weltweit die Rollstuhlgängigkeit von Orten und Örtlichkeiten überprüfen beziehungsweise eintragen können. Neben der Tätigkeit im Verein gründete er im Jahr 2013 mit einem weiteren Entwickler zusammen Selfpedia.de, eine digitale Auskunft rund um das Leben mit Behinderung. Sein soziales Engagement und seine mediale Präsenz machte ihn schon bald zu einem beliebten Ansprechpartner für Journalisten, wenn es um die Belange von Menschen mit Behinderungen, Barrierefreiheit oder Inklusion geht. Sein Vortragsthema in Osnabrück: „Dachdecker wollte ich eh nicht werden - Das Leben aus der Rollstuhlperspektive“.

Am Dienstag, den 26. September um 19:30 Uhr schließen wir den Reigen unserer Veranstaltungen zu „500 Jahre Reformation“ mit einem echten kreativen Highlight. Dr. Christoph Hutter, Leiter des Beratungszentrums des Bistums Osnabrück in Lingen, spricht im Forum am Dom unter dem Titel „Konfessionen auf der Coach - Beobachtungen für die Ökumene aus der Ehe und Familienberatung“. Manchmal könnte man meinen,  die Konfessionen wären ein altes Ehepaar. Sie haben viel gemeinsam erlebt, ein Wort genügt und der andere weiß was man meint, man ist sich gegenseitig ans Herz gewachsen und es tut gut, dass jeder verlässlich auf seinem Posten ist. Manchmal könnte man aber auch meinen, die Konfessionen wären ein Streitpaar. Die Nadelstiche sitzen, in immer neuen Runden werden die immer gleichen alten Argumente ausgetauscht, man kann nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Manchmal könnte man meinen, die Konfessionen wären eine Patchworkfamilie, mit mehr oder weniger geliebten Angehörigen, mit einer schmerzvollen und oft nicht einfachen Geschichte, die die Beteiligten doch auf Gedeih und Verderben aneinander gebunden hat. Wenn dieser Eindruck stimmt und es in der „Familie der christlichen Konfessionen“ wirklich so etwas wie Familiendynamik gibt, dann könnte der Blick eines Familienberaters neue Impulse zu einem konstruktiven Umgang IN DER ÖKUMENE geben. Diesen Blick werden wir versuchen. Was sieht ein Familienberater, wenn er die Konfessionen zu sich auf die Couch einlädt? Welche Dynamik ist mit einem psychologischen Blick von außen zu erkennen? Und vor allem: Welche Ressourcen und Lösungsideen drängen sich auf, wenn man aus der Perspektive eines Familienberaters auf das ökumenische Treiben schaut?

Nach den Herbstferien geht es weiter. Dr. Martin Splett, Krankenhausseelsorger und Theologe beim CARITAS-Verband, kommt am Dienstag, den 24. Oktober,  um 19:30 Uhr in EW-Gebäude der Uni Osnabrück. Sein Vortrag trägt den Titel „Suchen macht Sinn. Gott, mein Leben und ich“. Was Dichter und Denker, Maler und Musiker beschäftigt, kennen auch ganz normale Menschen: die Erfahrung, wie frag-würdig das Leben ist. Was macht unseren Alltag, was macht unser Dasein sinnvoll? Was lohnt, was bleibt? Worauf können wir vertrauen, hoffen? Und wovor haben wir Angst? Das Menschenmögliche kommt früher oder später an Grenzen, „todsicher“. Doch reicht unsere Suche, unsere Sehnsucht nicht weiter? „The World is not enough!“, um es mit James Bond zu sagen. Der Mensch, ein Suchender. Doch was hat die Sinnsuche mit dem Geheimnis zu tun, das Christen “Gott” nennen? Wie passt die Hoffnung auf Gott zur Sehnsucht nach Leben, nach Liebe? Gott ist nicht die einfache Antwort auf alle schwierigen Fragen des Lebens. Zumal oft nicht klar ist, was oder wen „Gott“ überhaupt meint. Und schließlich ist da das Übel in der Welt, das nicht gerade für einen Gott spricht, der es gut mit uns meint und die Welt in seiner Hand hält. Die Grundfragen des Lebens muss jeder für sich entscheiden, der Vortrag bietet Einblicke in die Auseinandersetzung mit ihnen.

 

Der Eintritt (5 Euro für Erwachsene, ermäßigt 3 Euro, Paare 8 Euro) wird je in bar an der Abendkasse entrichtet. Eine Vorbestellung von Eintrittskarten ist nicht möglich.

Weitere Vorträge finden Sie, wenn Sie im Suchfeld unserer Homepage das Kürzel OZZV eingeben.

05.05.24 06:26:43