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„Kinder mit AD(H)S lernen nicht wie andere aus Erfahrung. Jeder Tag ist ein neuer Tag!“

AD(H)S und mehr – Kindern mit besonderen Bedarfen besser gerecht werden

Wie dies in der Grundschule gelingen kann, darüber haben sich 11 pädagogische Mitarbeiterinnen der verschiedenen Grundschulen in Stadt und Landkreis Osnabrück an zwei Samstagen ausgetauscht. Kinder mit ADS oder ADHS brauchen besondere Aufmerksamkeit, klare Regeln und Verlässlichkeit, erklärt die Referentin Frau Doris Morszeck-Groten, dann kann ein Miteinander in der Klasse, bei der Hausaufgabenbetreuung und auch in den nachmittäglichen AGs besser gelingen. Die Referentin spricht von „liebevoll stur“, wenn sie von einem wertschätzenden Lehrerverhalten spricht, die pädagogische Kraft bietet die Leitplanken, in denen sich die Reaktionen und Emotionen des Kindes bewegen dürfen. So kann es mit der Zeit gelingen, dass die Kinder in der Gemeinschaft der Klasse sich so einbringen können, dass die ganze Unterrichtssituation nicht ständig aus dem Ruder läuft. Sind die Emotionen zu stark geworden, befinden sich die Kinder in einer Blockade. In einem solchen Zustand sind die Kinder für eine kurze Weile nicht mehr zu erreichen, dann ist ein Ort sinnvoll, an dem sich das Kind abreagieren kann. Erst später kann dann in Ruhe die Situation zusammen mit der pädagogischen Kraft noch einmal angeschaut werden, um demnächst gemeinsam mit dem Kind schon vorzeitiger nach Lösungen zu suchen, damit es nicht zu einem solchen Explosion von Gefühlen kommen muss.  Eins ist klar: „ Mit Druck geht nichts!“, sagt die Referentin Morszeck-Groten .

Versteht man das Phänomen des ADS -Syndroms, gelingt es pädagogischen Kräften viel besser, sich in diese Kinder hineinzuversetzen. So versteht man auch, dass mache Aussagen und Aufforderungen einfach ins Leere treffen und nichts mit Provokation des Kindes zu tun hat. Bei ADS und ADHS findet handelt sich es um die gleiche Störung, obwohl die Auslebung bei den Kindern eine ganz andere ist. Während die Hyperaktiven einen ganz angespannten Muskelturnus haben und explosiv reagieren, hat man bei den Hypoaktiven Kindern das Gefühl als hätten sie auf Bildschirmschoner gestellt. Sie erleben die Welt in ihrem eigenen Kopf und nehmen oft gar nicht wahr, was draußen um sie herum passiert. Kindern mit ADHS können  manchmal schon so kleine Dinge helfen, dass sie ein Kaugummi im Unterricht kauen dürfen. So wird die Mundmotorik befriedigt und es kann dabei helfen, wenn kleine  Einheiten von Stille eingeübt werden sollen. Immer wieder regelmäßig müssen Dinge mit viel Geduld eingeübt werden, dabei kann auch ein Timer im Klassenzimmer helfen, der die Zeit der Ruhe dann zwei oder drei Minuten anzeigt. Um die betroffenen Kinder positiv unterstützen zu können, ist es wichtig, dass man sich die positiven Seiten der Kinder mit ADS immer wieder vor Augen führt. Diese Kinder sind begeisterungsfähig und nicht nachtragend. Sie sind spontan sehr hilfsbereit, oft sehr kreativ und haben eine gute Merkfähigkeit. Leider lernen Sie nicht aus Erfahrung, so haben sie es im Unterricht und auch unter Gleichaltrigen oft nicht leicht.  Sind die betroffene n Kinder zufrieden, fühlen sie  sich von den Pädagogen und den Mitschülern verstanden, dies hat oft auch große Auswirkungen auf das gesamte Klima der Klassengemeinschaft.

01.05.25 22:29:58